Maja Storck will hoch hinaus

Mit Biss nach ganz oben!

Maja Storck gehört mit gerade einmal 24 Jahren schon zu den erfolgreichsten Volleyballspielerinnen des Landes: Cupsiegerin mit dem SC Dresden, zweimalige MVP der Deutschen Bundesliga und heute Spielerin beim italienischen Superlegisten Chieri’76.

«Als kleines Mädchen habe ich mir besonders gerne Beachvolleyball im Fernsehen angeschaut.», erinnert sich die Baselbieterin. Mit ihren gerade einmal sieben Jahren war die Baslerin damals aber noch zu jung für die Clubs in ihrer Region. Daher ging es für sie erstmals für einige Jahre in die Mädchenriege. Als ihre Freundinnen dann zum Volleyball wechselten, war auch für Maja klar, dass es an der Zeit war, sich beim VC Münchenstein anzumelden. Zu diesem Zeitpunkt war sie neun Jahre alt. Schnell zeichnete sich das unglaubliche Talent der Schweizerin ab. Nach einem Jahr im SAR, wechselte sie zu Sm’Aesch Pfeffingen und startete zeitgleich das Training in der Talent School Basel. Zu den anfänglich zwei Trainings pro Woche kamen mit dem Wechseln ins Sportgymnasium weitere Trainingseinheiten dazu. Schon bald lief Maja für Sm’Aesch Pfeffingen in der Nationalliga A auf. 

Wann Maja erstmals der Gedanke kam, dass Volleyball mehr als nur ein Hobby ist? «Ich glaube der kam mir erstmals mit 15 Jahren, als ich das Aufgebot für das Schweizer Nationalteam bekam.» Eine Person, die Majas junge Karriere damals stark förderte, war ihr Trainer Timo Lippuner. «Timo verlangte nicht nur auf dem Spielfeld viel von uns, sondern auch, dass wir über das aktuelle Geschehen in der Volleyballwelt Bescheid wussten. Dazu gehörte auch zu wissen, wer die aktuellen Weltmeisterinnen oder Champions-League-Siegerinnen sind.» Dank dieser Forderung erweiterte der Trainer nicht nur den Volleyball-Horizont seiner Spielerinnen, sondern weckte in Maja auch den Traum von einer internationalen Volleyball-Karriere.

Nach vier Saisons in der Deutschen Bundesliga, wo sie sich auch zweimal in Folge zur wertvollsten Spielerin der Liga kürte, spielt Maja heute beim italienischen Spitzenclub Reale Mutua Fenera Chieri’76. Mit dem Wechsel nach Italien stellt sich die 24-Jährige einer neuen Challenge: «Ich merke, wie das Niveau im Sport immer höher wird und von uns Athletinnen immer mehr verlangt wird.» Das in der Super Lega ein anderer Wind weht, erfährt die Spielerin am eigenen Leib. Früher in Dresden unangefochtene Stammspielerin, muss sie sich in Chieri jede Spielminute hart erkämpfen, denn ihre Teamkolleginnen gehören zu den besten Spielerinnen Europas. «Ich muss immer öfters meine Komfortzone verlassen. Hier in Italien kannst du in keinem Training nur 80 Prozent geben. Das macht es einerseits unglaublich anstrengend, aber andererseits lerne ich extrem viel.» 

Trotz der täglichen Strapazen kann Maja allen, die die Möglichkeit haben, den Sport zum Beruf zu machen, nur dazu raten. «Es lohnt sich die Chance zu ergreifen! Wichtig ist, dass man die Planung langsam angeht und sich Schritt für Schritt an den Leistungssport herantastet. Dazu gehören auch einige Jahre bei einem nationalen Trainingsverein oder Trainingszentrum bevor man sich in der Schweizer NLA zur Stammspielerin etabliert oder den Schritt ins Ausland wagt.» Zudem müsse man sich bewusst sein, dass die eigene Volleyballentwicklung nicht immer linear verlaufe. «Wie das Leben selbst, ist auch die Karriere von Profisportler:innen von Höhen und Tiefen geprägt. Auch wenn es einmal nicht so läuft wie geplant, das Wichtigste ist, dass man den Biss und die Freude am Spiel nicht verliert.», sagt die Baslerin, die derzeit auf ihr Ziel hinarbeitet, Stammspielerin in der besten Liga Europas zu werden.